Die WKO hat den Spruch "Wasser predigen und Wein trinken" zu ihrem Mantra gemacht. Während sie bei Gehaltsverhandlungen die Arbeitnehmer zur Sparsamkeit aufrief, unterwarf sie sich selbst keinerlei Einschränkungen dieser Art. Spitzenfunktionäre haben teilweise eine Gehaltserhöhung von mehr als 50 Prozent erhalten und die Angestellten der WKO bekamen 4,1 Prozent Erhöhung zugesprochen.
Man sieht, wie weit so manche staatsnahen Organisationen das Fingerspitzengefühl für gerechtes politisches Handeln verloren haben und dass sie nicht mehr am Boden der Realität stehen. Diese Dreistigkeit war den Pflichtmitgliedern der Wirtschaftskammer zu viel und mehrere ÖVP-Spitzenpolitiker legten dem Präsidenten der WKO, Harald Mahrer, den Rücktritt nahe.
Jetzt wurde der Druck für ihn zu hoch. Er warf das Handtuch und gab seinen Rücktritt als WKO-Präsident bekannt. Unter Mahrer ist die WKO moralisch abgestürzt. Um wieder glaubwürdig und handlungsfähig zu sein, braucht sie Reformen.