Als Schüler der Lehrerbildungsanstalt lebte ich von September 1942 bis zum Beginn der Luftangriffe auf Salzburg im Oktober 1944 im Schülerheim "Tennschlössl", dem heute als Gästehaus "Johannes-Schlössl" geführten geistlichen Zentrum der Pallottiner.
In meinen Lebenserinnerungen beschreibe ich die Beherbergung im Tennschlössl geradezu als Glücksfall: Mein Bruder war dort untergebracht, die Heimordnung kam mir entgegen und von Anfang an schätzte ich die einzigartige Lage des Schlösschens, hoch auf dem bewaldeten Rücken des Mönchsberges und dennoch in Gehweite zur Altstadt.
Mein Schulweg führte über den damals noch frei schwebenden Mönchsbergaufzug in die Stadt oder über Treppen und Stiegen zur Riedenburg und durch das Neutor.
An so manch schönem Wochenende im Herbst lag ich mit einem Buch zur Hand auf der warmen Dachterrasse des Hauses und ließ meinen Blick schweifen: vom Untersberg über den Hohen Staufen bis hin in den flachen Norden Salzburgs. Ich erlebte das Schülerheim rundum als Wohlfühloase. Die kostbare Zeit, die ich im Alter von 14 bis 16 Jahren im "Tennschlössl" verbringen konnte, bewirkten in meiner körperlichen und seelisch-geistigen Entwicklung geradezu einen Quantensprung.