Leserbrief

Minderheitsfreundliche Lösung für den Karfreitag finden

Ich gehöre jenen Minderheiten an, welche bis vor kurzem den Karfreitag gesetzlich in Anspruch nehmen konnte. "Es wird niemanden etwas weggenommen.", ist die politische Ansage anfangs gewesen und das ist nun das Ergebnis.
Ich darf schriftlich drei Monate vorher von meinen Urlaubstagen, deren Anzahl gleich geblieben ist, einen freien Tag selbst festlegen. Das gilt jetzt für alle unselbstständig Erwerbstätige. Eine Verhöhnung ist das!
Das Urteil des Europäischen Gerichtshofes hätte die Gelegenheit geboten sich mit allen anerkannten Religionsgemeinschaften und den Arbeitnehmervertreter/-innen zusammenzusetzen und eine minderheitsfreundliche Lösung zu finden. Eine Lösung, die berücksichtigt, dass es außer den christlichen noch weitere Religionen in Österreich gibt. Neben der aufrecht gebliebenen Regelung für den freien jüdischen Jom Kippur Tag gibt es auch islamische, buddhistische heilige Tage, die in Österreich Eingang finden sollen. Bei der Lösung sind auch unselbstständige Erwerbstätige ohne Religionsbekenntnis einzubeziehen.
Was passierte stattdessen. Das Gesetz wurde im Eilverfahren beschlossen. Ob es vor dem Verfassungsgericht hält, ist ungewiss.


Eva Gadocha, Altkatholisch, 5020 Salzburg

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