Luft und Wald, Verkehrssicherheit und Lärm, alles Schlagwörter, die die Menschheit heute über Gebühr beschäftigen. Die ersten drei werden ganz deutlich vom längst ohrenbetäubenden Lärm übertönt, zumal die Lärmbelästigung im übertechnisierten Zeitalter beängstigende Formen annahm. Was nützen sündteure Lärmschutzwände, wenn der Krawall längst an allen Ecken und Enden zuhause ist. Diese Barrieren, die die Fahrten z. B. auf den Autobahnen zur Eintönigkeit werden lassen, weil schöne Landschaftsgebiete dadurch unsichtbar wurden, sind als Lärmschutz nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Lärm kommt heute von oben und unten, von vorne und hinten, von allen Seiten einer dröhnenden Welt. Und damit, so bitter es auch klingen mag, müssen wir leben, weil wir es ja selbst sind, die die verschiedenen Lärmquellen "sprudeln" lassen.
Ob Flugzeuge, Züge, Autos, Motorräder, ob handwerklicher und häuslicher Lärm, ob Rasenmäher, Sirenen, überlaute Musik, randvolle Stadien und Sporthallen, das menschliche Ohr wird gequält und der Mensch ist dem Lärmdruck total ausgeliefert.
Es wird ohne Zweifel immer komplizierter, einfach und in aller Ruhe zu leben.
Bei aller Kritik an den Lärmquellen darf nicht vergessen werden, dass uns ein Großeil der Lärmerzeuger im Alltag nützlich sind und wir auf sie - auch wenn zu oft der Schädel brummt - einfach nicht verzichten können und wohl auch nicht wollen. Wie sagte doch Ambrose Bierce: "Der Lärm ist Haupterzeugnis und Echtheitszeichen der Zivilisation". So bitter es auch sein mag, aber der Lärm ist eben niemals leise.