Leserbrief

Mobilität für Menschen mit Behinderungen

In der Stadt Salzburg steht die Einführung der "Aktivkarte" bevor. Mit dieser erhalten armutsgefährdete Menschen zukünftig eine Reihe von Ermäßigungen in Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie bei öffentlichen Verkehrsmitteln. Ein sozial- und gesellschaftspolitischer Meilenstein wird die Einführung der "Aktivkarte Plus", die für Bezieher/-innen von Sozialunterstützung den Erwerb des 365-Euro-Klimatickets für Salzburg stark vergünstigt um 50 Euro pro Jahr ermöglichen wird. Eine sehr gute Aktion zur Verbesserung der Teilhabemöglichkeit in unserer Gesellschaft.
Ursprünglich plante das Sozialressort, dieses Angebot auch auf Menschen mit Behinderungen und Mindestpensions-Bezieher/-innen auszudehnen. Aus diesem Plan wird aktuell leider nichts. Schade.

Die Stadt Salzburg lässt so die Chance einer besseren Umsetzung der von Österreich ratifizierten UN-Behindertenrechtskonvention vorüberziehen. Die Menschenrechtskonvention sieht in Artikel 20 UN-BRK vor, dass wirksame Maßnahmen getroffen werden, um für Menschen mit Behinderungen persönliche Mobilität mit größtmöglicher Selbstbestimmung sicherzustellen. Ein Klimaticket wäre für viele der erste, geeignete Schritt für selbstbestimmte Mobilität - nicht nur für Rollstuhlnutzer/-innen, sondern auch für Menschen mit psychischen Erkrankungen.
Salzburg sollte einen erweiterten Nutzer/-innen-Kreis der "Aktivkarte-Plus" nochmals prüfen. Auch die Landesregierung könnte gleichziehen und im ganzen Bundesland ein entsprechendes Angebot setzen.


Mag. Norbert Krammer, VertretungsNetz - Erwachsenenvertretung, 5020 Salzburg

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