Leserbrief

Müll durch Feuerwerke

Zum Leserbrief "Weil ich Freude daran habe" von Dr. med. Bernd Sommer (SN vom 31. Dezember 2024): Wie ist das mit der Freude an Silvesterfeuerwerken, wenn ich am nächsten Tag beim Spazierengehen bekümmert sehe, wie sehr Fluren und Felder mit dem daraus entstehenden giftigen Dreck verseucht werden? Jedes Jahr dasselbe: Noch im Frühling findet man Spuren der explodierten Feuerwerkskörper im Gras. Die Giftstoffe versinken in fruchtbarer Erde und gelangen in die Nahrungskette. Herr Sommer begründet in seinem Leserbrief sein privates Feuerwerk eben mit der Freude daran. Kommt darin nicht die Verantwortung für Mensch und Tier zu kurz? Darf alles, was einem Freude macht, trotz bekannter negativer Folgen für Mensch und Umwelt ausgeübt werden? Ich wünschte mir wenigstens, dass am nächsten Tag Feuerwerksliebhaber den herumliegenden Müll aufräumen. Dabei fällt mir eine Gepflogenheit beim englischen Polo ein: Die bei den Abschlägen aufgeworfenen Rasenziegel werden in gemeinsamer Anstrengung unmittelbar nach dem Bewerb vom Publikum wieder festgetreten, um die Rasenfläche weiterhin zu erhalten. Im übertragenen Sinn soll dies ein Anstoß sein, den Dreck nicht einfach liegen zu lassen und Feuerwerkskörper erst gar nicht auf erdigen Böden explodieren zu lassen. Es geht keinesfalls um Mögen oder Nicht-Mögen und schon gar nicht darum, jemandem die Freude zu verderben. Es ist bedenklich, wie arglos sich unsere Gesellschaft mit viel Geld einerseits "Freude" beschafft und gleichzeitig die Augen vor den erwiesenen Folgen verschließt.

Anneliese Hartl, 5771 Leogang

Aufgerufen am 28.09.2025 um 04:26 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/muell-feuerwerke-171036838

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