Zu "Kritiker fürchten um Schutz für Magerwiesen", SN-Artikel vom 2. 3. 19:
Magerrasen und Trockenstandorte sind Lebensräume, die vielerorts fast schon verschwunden sind. Jetzt will man diesen artenreichen Biotopen überall den gesetzlichen Schutz weitgehend entziehen oder gänzlich versagen. Richtig ist, dass für Bauern manchmal notwendige Eingriffe ärgerliche und langwierige Verfahren nach sich gezogen haben. Richtig ist auch, dass durch Verbauung wertvollste landwirtschaftliche Flächen verloren gegangen sind, für die man nach Ersatz sucht.
Man muss aber nach neuen Wegen suchen, wie die berechtigten Anliegen des Arten- und Lebensraumschutzes mit jenen der Grundbesitzer besser als bisher vereinbart werden können. Als Reaktion auf den Vorstoß der Naturschutzorganisationen, den Schutz von Blumenwiesen nicht aufzugeben, kommt vom Büroleiter der für Naturschutz zuständigen Landesrätin Maria Hutter aber nur eine Unterstellung. Durch diesen Vorstoß würden "zu Unrecht alte Gräben zwischen dem Naturschutz und den Landwirten aufgerissen werden". Will man nicht verstehen, worum es uns geht? Hat das Team um Naturschutz-Landesrätin Maria Hutter seine Rolle noch nicht gefunden, nämlich vor allem für den Erhalt der bedrohten natürlichen Vielfalt zu wirken? Man sollte alles tun, um Entscheidungen vorzubereiten, die dem Naturschutz dienen und ihm nicht die Basis entziehen.
"Naturnahe" Blumenkisterl am Balkon sind zwar eine gute Idee, die uns alle in die Verantwortung für die Artenvielfalt mit einbezieht. Aber dadurch lassen sich die natürlichen Standorte für Wiesensalbei, Goldhimmelschlüssel, Holunderorchis oder Helmknabenkraut keinesfalls ersetzen.