Meinen Leserbrief vom 9. 1. 2023 haben wohl viele gelesen, jedoch wenige verstanden. Wie sonst soll man zum Beispiel die Reaktionen von Mag. Dorothee Bayer, 5301 Eugendorf (SN, 11. 1. 2023) und Karin Juriga, 5071 Wals-Siezenheim (SN, 16. 1. 2023) verstehen? Ich lebe in der Stadt Salzburg und nur dort liegen mir die Regelungen am Herzen. Wie andere Gemeinden das handhaben, kann nicht mein Problem sein.
Auch, dass mir Gerald Eisenmann aus Salzburg (SN vom 23. 1. 2023) zu erklären versucht, wie man Müll zu trennen und zu reinigen hat, trifft nicht wirklich den Kern meines Anliegens. Ich glaube, ich habe in mehreren Jahrzehnten, in denen ich einen Haushalt führe, irgendwie schon den richtigen Weg hierfür gefunden. Der Artikel in den SN vom 17. 1. 2023 "Ratten und Fliegen", der das Thema ebenfalls aufgreift, spricht mir jedenfalls aus der Seele. In diesem räumt das Abfallservice der Stadt Salzburg selbst Probleme ein. Genau diese habe ich angesprochen. Mit keinem Wort habe ich in meinem Leserbrief vom 9. 1. behauptet, das Material, das ich in den gelben Sack gebe, nicht zu reinigen. Notgedrungen tue ich das natürlich. Was nicht verhindert hat, dass ich einen anonymen Brief per Post bekam, in dem ich beschimpft wurde und mir folgendes vorgehalten wurde: "Wissen Sie was Sie dem Personal im Recylingbetrieb mit dem vergammelten, stinkenden schimmligen Zeugs antun!?!" Das Kuvert dieses anonymen "Schreibens" war adressiert an "Sylvia Spornberger, Leserbriefschreiberin, 5020 Salzburg". Es hat mich trotzdem erreicht...
Hätte ich gewusst, was mein Leserbrief auslöst, glauben Sie mir, ich hätte darauf verzichtet, ihn zu schreiben. Ich bin eine ganz zufriedene Pensionistin und wollte niemals im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen. Nun muss ich ständig meinen Namen in der Zeitung lesen. Nur, weil mich diese unsinnige Verordnung aufregt, geruchsverursachenden Müll in einem Plastiksack zu entsorgen, anstatt in einer Tonne mit Deckel. Und das bei den ständig steigenden Temperaturen. Die fortschreitende Erderwärmung streitet nun - glaube ich - nicht einmal mehr der "Donald" ab. Früher gab's die Restmülltonne, die wurde wahlweise wöchentlich oder alle zwei Wochen abgeholt und der Müll in Siggerwiesen entsorgt, wobei Metall (also zum Beispiel Konservendosen etc.) sowieso aussortiert, bei Höchstgraden eingeschmolzen und dann das geschmolzene Material der Wiederverwertung zugeführt wurde. Das wird, glaube ich, noch immer so gehandhabt, jedoch sollen wir nun vorher diese Konservendosen auswaschen, weil sie in einem Plastiksack gesammelt werden. Der Biomüll wird auch in einer Tonne gesammelt und nicht in einem Plastiksack, es kommt hier auch zu Geruchsbelästigungen, aber nur, wenn man die grüne Tonne öffnet. Aber eine Tonne ist halt mal eine Tonne - und kein Plastiksack! Jedes Auswaschen mit warmem Wasser - und sogar Spülmittel, wie Herr Eisenmann erklärt - ist eine zusätzliche Belastung der Umwelt und eine Verschwendung von Ressourcen, die einfach nicht notwendig ist. Es gäbe ja auch die Möglichkeit einer gelben Tonne für Haushalte in der Stadt Salzburg, allerdings nur für Häuser mit mehr als zehn Wohnungen, wie ich der Homepage des Wirtschaftshofes entnommen habe. Einfamilienhäuser sind zum Beispiel auf den Plastiksack angewiesen. Sollte ich hier jedoch falsch informiert sein, ersuche ich um Aufklärung. In diesem Fall werde ich mich umgehend beim Magistrat Salzburg um das Aufstellen - und Abholen - einer gelben Tonne in der Größe der Restmüll- und grünen Tonne für unser Haus bemühen.
Mir erschließt sich in keiner Weise, was an der Neuregelung der Abfallbeseitigung in der Stadt Salzburg umweltfreundlich, Ressourcen sparend oder nachhaltig sein soll.
Keinesfalls lasse ich mir jedoch öffentlich nachsagen, dass ich für eine nachhaltige Abfallentsorgung zu faul, zu ignorant oder zu unfähig bin, noch dazu in meiner Lieblingszeitung. Die hier angeführten Kritiken an meinem Leserbrief gehen jedoch alle am Anliegen desselben vorbei. Vielleicht sollte man eine Seite für "Leserbriefe in einfacher Sprache" einführen...?