Diesmal kann ich Herrn Fröschls "Standpunkt" vom 19. 2. ganz und gar nicht zustimmen. Die SN schreiben richtig, dass der Anstoß für die Neutorsperre vom Neos-Baustadtrat Rößlhuber ausging, der nach dem Fahnenwechsel seiner Vorgängerin mutig im September 2018 dieses politische Spitzenamt annahm. Die ersten Sporen verdiente er sich mit der zügigen Durchführung der Baustelle Münzgasse, die er als Probelauf für eine eventuelle Neutorsperre erkannte und analysierte. Nun nützte er tatsächlich die Gunst der Stunde vor den Wahlen, in einer gescheiten Allianz mit Rot und Grün. So geht Politik für die Stadt, für die Bürger und für die Besucher. Was wird da ramponiert?
Den Zauderern geht das schon wieder zu schnell. Aber diese Sturzgeburt wird den meisten von uns noch viel Freude machen: Zuerst muss mal das Baby da sein, danach kommen alle Maßnahmen, die es gedeihlich werden lassen, und viele sind ohnehin unbestritten und längst in der Schublade. Natürlich wird es zunächst da und dort mehr Verkehr geben, aber langfristig wollen wir ja die Gesamtzahl der Fahrten im Stadtbereich senken. Die Bürger werden mitmachen und die anstehenden weiteren Maßnahmen werden greifen.
Noch ein ganz wichtiger Aspekt: Wie das SN-Foto zeigt, ist die Fahrt mit dem Fahrrad stadteinwärts durch das Neutor oft ein Höllenritt, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Es grenzt an ein Wunder, dass es hier noch keinen Toten gab. Man ist bei der Bergabfahrt durch das Neutor total den Autofahrern ausgeliefert, die oft die Sperrlinie nicht beachten, weil sie bei Stau gar nicht zu sehen ist und das lächerliche Taferl im Dunkel an der Wand kein Mensch sehen kann. Die Situation ist bei Stau extrem gefährlich: Oft muss man sich durch die Autoschlange nach links auf die Gegenfahrbahn (!) durchkämpfen, um überhaupt an dem durch die Autos blockierten Felsvorsprung vorbeizukommen, in der Hoffnung, dass die Ampelphase den Gegenverkehr nicht zu früh losfahren lässt. Daher wird die Neutorsperre für Radfahrer eine große Erleichterung und mehr Sicherheit bringen!
Also: eine sehr gute Entscheidung zu einem Zeitpunkt, der auch ein anderer hätte sein können, was aber in der Sache völlig egal ist. Dank an die mutige Dreierallianz!