Leserbrief

Oberirdische Straßenbahn müsste um freie Fahrt ringen

Zum Leserbrief von Dr. G. Witzany und zum Artikel "UVP-Antrag für die Messebahn ist eingebracht" in den SN vom 21. 6. 2024:

Die geplante Nord-Süd-Achse vom Hauptbahnhof durch das Salzburger Stadtzentrum in den Süden und darüber hinaus muss leistungsfähig sein. Denn diese Zentralachse hat das Potenzial, rund 30% oder sogar mehr Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs täglich zu befördern, weshalb sie leistungsfähiger sein muss als Obus und Autobus und wirtschaftlich so kostengünstig betrieben werden können muss wie möglich.

Schon jetzt stoßen Obus und Autobus verkehrstechnisch an ihre Grenzen und bestauen sich trotz überwiegendem 15-Minuten-Takt der Obusse mit dem Individualverkehr gegenseitig. Eine oberirdische Straßenbahnlösung mit engen Radien würde dieses gegenseitige Ringen um freie Fahrt noch verstärken. Denn die bis zu 75 Meter langen Züge, die wegen das hohen Fahrgastaufkommens und für eine betriebswirtschaftlich sparsame Betriebsführung notwendig sind, müssten mit den Querverkehren auf Höhe der Staatsbrücke und der Nonntalerbrücke um die freie Fahrt ringen! Abgesehen davon würde gerade ein solcher Triebwagen auf der Nonntaler Brücke Platz haben und müsste sich am Rudolfsplatz durch die dortige Engstelle am Beginn der Alpenstraße zwängen. Und trotzdem wäre bei dieser Lösung der ganze Bildungsbezirk Nonntal nur suboptimal angebunden.

Und wo sollen die Haltestellen für die 25.000 täglichen zusätzlichen Pendler der Messebahn in der Schwarzstraße oder anderswo in der Innenstadt Platz haben und wo die Züge wenden? Deshalb ist der kurze Innenstadttunnel die beste Lösung für die Verlängerung der Lokalbahn in den Süden der Stadt und darüber hinaus.


Dr. Dietmar Golth, Obmann PRO-RSB, 5026 Salzburg

Aufgerufen am 04.10.2025 um 10:20 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/oberirdische-strassenbahn-fahrt-160719481

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