Leserbrief

ÖBB: Lange Streckensperren sind eine Bankrotterklärung

Die ÖBB sanieren den Tauerntunnel - das ist gut. Weniger gut ist die lange Sperre der Strecke. Das wäre früher undenkbar gewesen. Die Bahn ist leider schon längst nicht mehr "Rückgrat des Verkehrs". Die langen Streckensperren gleichen einer Bankrotterklärung.

Früher waren Bahnverwaltungen und Ministerien stolz, wenn bei Bauarbeiten keine oder nur Sperren für einige Stunden oder Tage nötig waren. Ein Beispiel: Am 16. 11. 1964 wurde das Tragwerk der mächtigen Trisannabrücke in Tirol ausgewechselt. Zwischen dem letzten Zug auf dem alten Tragwerk und dem ersten Zug auf dem neuen vergingen nur elf Stunden und 45 Minuten. Damals gab es noch gut geplante Projekte und wenig politisches Bla-bla.

Im konkreten Fall wäre es klüger gewesen, neben dem bestehenden Tunnel eine neue Röhre für ein Gleis zu bohren und dann den alten Tunnel zu sanieren und eingleisig wieder in Betrieb zu nehmen. Dann hätte man mit zwei eingleisigen parallelen Röhren eine zeitgemäße Lösung.


DI Manfred Uttenthaler, 8053 Graz

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