Wenn man die Schlagzeilen in den vergangenen Tagen zur täglichen Arbeit im Gesundheitswesen (Altenarbeit, Krankenhaus etc. ) in den sozialen Medien, Zeitungen etc. verfolgt, wird es ganz klar ersichtlich, wie essenziell diese Berufsgruppen zur Aufrechterhaltung des Systems sind. Ich persönlich vernehme eine hohe Anerkennung in der Bevölkerung.
Ich bin dipl. Sozialbetreuer für Altenarbeit und derzeit in der Hauskrankenpflege tätig. Daher sehe ich es persönlich und auch in Hinsicht meiner Berufskollegen/-innen als sehr wichtig, all jene zu unterstützen, die vor Corona laut protestiert haben gegen die Sparmaßnahmen, die tägliche Arbeitsbelastung und all die anderen Missstände, die in unserem Beruf immer drastischer wurden.
Es ist wahr, wir sind eine geschwächte Berufsgruppe im Kampf gegen Corona. Und ja, das haben wir einer Sparpolitik zu verdanken, die unverantwortlich war. Jetzt müssen wir in der Krise bestehen und das System aufrechterhalten, nicht für die Politiker, sondern für jede Oma, jeden Opa, jede Schwester, jeden Bruder, jeden Partner da draußen und für all die anderen, denen Corona zur Gefahr werden kann. Das sind viele, auch viele, die es jetzt noch nicht ahnen.
Mir ist es unverständlich und ich finde es auch schlimm, dass das hier erst passieren musste, um die Personen mit einer hohen Entscheidungsmacht aufzurütteln. Aber ich vergeude meine Energie gerade sicher nicht mit Wut über mein Gehalt.
Was ich aktuell fordere sind: kluge Entscheidungen in der Krise und (ganz wichtig!) endlich sichere Schutzkleidung für uns und die Ärzte. Dass wir eine derartige Ressourcenknappheit haben, zeigt, wie unverantwortlich in der Vergangenheit gehandelt worden ist.
Keine der für das Gesundheitswesen zuständigen handelnden Personen soll und wird drumherum kommen, nach Corona auch im Gesundheitssystem aufzuräumen.
Ich wünsche mir für mich persönlich und meine Berufskollegen/-innen endlich Maßnahmen, damit nach der Coronazeit der Pflegenotstand nicht noch größer wird.
In diesem Sinne, lasst uns die Krise dazu nutzen: "Wenn man den Stall
säubert, kann man Erstaunliches finden: Chancen."