Leserbrief

Politik und die Worte als Waffen

"Demokratie und Medien in Österreich, wohin geht ihr beide?" Diese Fragestellung interpretiere ich als Kernaussage des heutigen Klartextes von Andreas Koller.
Sie ist aktuell und bedeutend, wird jedoch von keiner der politischen Parteien wahrheitsgemäß beantwortet werden. Wer eine seriöse Aussage will, muss sie selber suchen und finden.
Die von den Parteien für sich geschaffene und den "sozialen Medien" ungehemmt ausgeweitete Medienwelt mit ihrer Kampfrhetorik, in der die konstruierten Narrative den Wählern tagtäglich vor- und mitinterpretiert präsentiert werden, hat sich mittlerweile als neuer politischer Stil und eine der Alternativen zu einer seriösen Regierungspolitik für die Menschen etabliert. Ein repräsentatives Beispiel hierfür ist der FPÖ-Parteitag vom letzten Samstag in Salzburg.
Wer sich dem entgegenstellt, wird - unter anderem mit Inseraten- und Werbungsentzug - bestraft und bei Bedarf von der gefügigen Konkurrenz angepatzt. Die drei größten Parteien sind hierbei federführend, sie bedienen sich obendrein schamlos öffentlicher Mittel für sich und ihre Suborganisationen. Deren Akademien schwimmen im Geld, aber niemand kommt auf die Idee, Überdotierungen zurückzufordern.
Ich bezweifle, dass die vielen Wahlen einen probaten Weg zur Änderung der Haltung und einer echten Reform darstellen, denn hinter den vorhandenen und gewählten Parteien stehen immer die gleichen Drahtzieher und geistigen Väter der jahrelangen Schlamperei und Misswirtschaft.

Josef Landlinger, 5330 Fuschl am See

Aufgerufen am 30.09.2025 um 06:37 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/politik-worte-waffen-185277679

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