Leserbrief

Raucher sind keine Untermenschen

Neulich ging ich abends bei Schmuddelwetter durch die Salzburger Altstadt und da sah ich die Raucher/-innen, die bibbernd vor den Lokalen standen, damit sie ihre Zigarette rauchen konnten. Ich war auch einmal Raucher und weiß wie schwer es ist, damit aufzuhören, denn es ist eine Sucht, die der Körper verlangt und man
sie nicht so einfach abstellen kann, wie die Nachttischlampe.
Ich weiß also, wovon ich rede und habe mich als Nichtraucher aus Mitleid und Solidarität zu den bedauernswerten Menschen gestellt, die in die kalte Nacht
hinausgehen müssen. Übrigens, die Rauchkultur gibt es seit Jahrtausenden und nicht erst, seitdem die Politik sie abschaffen will. Ich behaupte auch, dass kein einziger Mensch deswegen zum Nichtraucher wird!
Wir hatten die beste aller Einrichtungen mit den Raucher- und Nichtraucherräumen, die teilweise sehr kostspielig von den Wirtsleuten eingerichtet wurden und nun obsolet sind.
Der Staat hat damit letztendlich so - nachdem die ÖVP in diesem eigenartigen "Freien Spiel der Kräfte" umgefallen war - Menschen zweiter Klasse geschaffen. Das ist für das soziale Gefüge ganz schädlich! Außerdem verdient der Staat kräftig an den Rauchern und diese Heuchelei ist daher für mich unerträglich!
Das Argument, in Italien geht's ja auch, gilt für mich nicht, denn wir sind in Österreich und das ist noch immer bekannt für Toleranz und den österreichischen Weg der Menschlichkeit.
Merke: Raucher sind keine Untermenschen, sondern so wertvolle Staatsbürger, wie wir alle. Es ist traurig, dass man das auch noch betonen muss.

Josef Blank, 5061 Elsbethen

Aufgerufen am 19.09.2025 um 08:59 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/raucher-sind-keine-untermenschen-79561951

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