Leserbrief

Rotwild-Abschuss lässt zwei Fragen offen

Der Abschuss von 33 Stück Rotwild zur Seuchenbekämpfung in Tirol lässt zwei Fragen offen.
Wie kommt es zur fünffach erhöhten TBC-Rate in diesem Gebiet und warum wurden die Abschusspläne nicht auf herkömmlichen Weg erfüllt?
Ich sehe hier einen Zusammenhang in der überhöhten Wilddichte verbunden mit der Trophäenjagd. Österreich hat ja das Reichsjagdgesetz von 1935 mehr oder minder Wort für Wort übernommen. Daher wurde die Verantwortung über den Wildbestand vom Jagdausübungsberechtigten zur Behörde verlagert. Also wird vorgeschrieben, wie viel und was in einem Revier erlegt werden darf.
Wildfütterung wird nicht nur in den wirklichen Notzeiten des Wildes gemacht, sondern um hier eine Art freilebendes Nutzvieh zu halten. Natürlich auch um möglichst viele starke Hirschen im Revier zu haben.
Mit dem Ende der Abschussplanung, der Fütterung nur mehr in Notzeiten und einem verstärkten Kahlwildabschuss könnte man die Ausbreitung von Seuchen und den Wildverbiss zumindest eindämmen. Aber hier jault der Jägerchor auf dem hohen C.

Peter Hyra, 1120 Wien

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