Leserbrief

Salzburg - heiliger Stillstand

Salzburg, die heilige Stadt der ewigen Ruhe: bitte keine Veranstaltungen, keine Musik, kein Leben - außer natürlich die paar Wochen Festspiele, die man sich teuer vergolden lässt. Danach soll wieder Grabesstille herrschen, damit die ewigen Nörgler ungestört über die Vergangenheit seufzen können.
Wie engstirnig muss man eigentlich sein, um genau das abzulehnen, was diese Stadt so dringend braucht: Arbeitsplätze, Dynamik, junge Menschen, die frischen Wind bringen? Statt froh zu sein, dass endlich Leben einkehrt, wird gejammert, als ob jede Veranstaltung ein Angriff auf Salzburgs barocke Heiligkeit wäre.

Die Wahrheit ist: Diese Stadt droht zu einem Mausoleum zu verkommen, in dem Mozartkugeln und barocke Hausfassaden die einzige Lebendigkeit vortäuschen. Wer Veranstaltungen bekämpft, bekämpft nicht Lärm - er bekämpft die Zukunft.

Und doch: Ich liebe es, hier zu leben. Aber ich schäme mich für jene, die mit ihrem provinziellen Starrsinn und ihrer kleingeistigen Angst vor Veränderung alles daransetzen, Salzburg im Dornröschenschlaf verkümmern zu lassen.

KommR. Axel Sturmberger, 5020 Salzburg

Aufgerufen am 07.10.2025 um 07:19 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/salzburg-stillstand-185624350

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