Leserbrief

Scharfe Worte zum Parteiaustritt

Starker Tobak, Herr Dr. Gasteiger, dessen Rauch ätzend im Äther entweicht, wenn sein Inhalt von Redakteurin Huber korrekt, wenn auch verkürzt, wiedergegeben wurde. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan in Form der Partei, die ihm von Anbeginn der Berufstätigkeit als ORF-Journalist eine Politikerkarriere eröffnete, wo er als Jurist Fachkompetenzen zugeschanzt bekam, die nicht in seinem Ausbildungsprogramm vorkamen, als quasi Günstling der ersten Stunde.
Wiederum mit Wohlwollen der Partei hievte man ihn auf den Vorstandsposten der Salzburg AG, allesamt gut dotierte Posten, und nun seine Abrechnung mit der brotgebenden ÖVP, dessen Lied er nicht mehr zu singen gewillt ist. Er ist verstimmt mit der Begründung, dass die geistige Mitte von Bundeskanzler Sebastian Kurz verlassen wurde durch seinen Rechtsruck in Allianz mit der "äußeren Rechten".
Diese Vakanz der Mitte scheint ihm ein gesellschaftliches Sorgenkind zu sein, vielleicht ein triftiger Grund, um sich allfälliger Dankbarkeit für immer zu entledigen. Vielleicht fasst Gasteiger eine weitere Karriere als neuer Herr der Mitte ins Auge. Auf die von ihm angeführten sechs Austrittsgründe im Detail einzugehen scheint müßig zu sein, da sie mit den Schlagworten der linken Reichshälfte weitgehend identisch sind.
Nach erfolgter Katharsis von schwarzen Partikeln bleibt allerdings das Restrisiko, den Median gesellschaftspolitischer Zustimmung zu überziehen, doch halt: Mit "learning by doing" scheint er bislang gut gefahren zu sein.


Dipl.-Ing Hermann Hutter, 83395 Freilassing

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