Wahlen sind eine feine Sache. Einerseits dienen sie dazu, demokratische Organe zu legitimeren, anderseits geben sie uns die Möglichkeit zu entscheiden, wer uns wie regieren soll. Die derzeitige Situation in Österreich ist sowohl das Produkt unseres Wahlrechtes als auch unserer Mentalität. Jedes Volk hat schließlich die Regierung, die es verdient. Eine Veranstaltung, wie diese im Landestheater, zeigt einmal mehr, das ein gesitteter Umgang dem gegenseitigen Verstehen nicht abträglich ist. Die gewählte Form hat mit Bierzeltgaudi nichts zu tun und würde der Aussage "Wahlkampf ist die Zeit fokussierter Unintelligenz" den Wind aus den Segeln nehmen. Der Gesichtsausdruck von Herbert Kickl hat klar gezeigt, dass er sich hier nicht wie im Bierzelt als Volkskanzler präsentieren konnte. Was Demokratie heißt, haben in der Nachdiskussionsrunde die vier Journalisten bewiesen und dabei aufgezeigt, wie man die einzelnen Aussagen auslegen und interpretieren kann. Es hat sich ausgezahlt, die Veranstaltung zu besuchen, denn man hat sich ein gutes Bild über die einzelne Person verschaffen können.