Die Innenstädte müssen gerettet werden, um Pleiten in Zukunft zu verhindern. Doch sie veröden weiter, weil viele Funktionen, primär der Einzelhandel, an die Peripherie verlegt werden. Trotz zahlreicher brachliegender Areale und ungenutzter Objekte in zentralen Bereichen werden ganze Felder versiegelt und zubetoniert, wobei die Politik diese Vorgangsweise mit entsprechenden Widmungen und Baugenehmigungen unterstützt. Die Bedeutung der funktionalen Durchmischung wird weder erkannt noch umgesetzt, wodurch Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Freizeit teilweise großräumig getrennt sind, was zusätzlich die Umwelt durch Mobilitätsansprüche belastet. Und wenn die Durchmischung nicht funktioniert, weil weit auseinander, muss man die Wege dazwischen durchlässig halten oder ausbauen, was ebenfalls nicht passiert. Raumplanung ist Landes- beziehungsweise Gemeindesache und auf dieser Ebene findet ein Wettbewerb um lukrative Umwidmungen statt, bei dem es letztlich auch um den Finanzausgleich und die Verteilung von Steuergeld geht. Diese Großbaustellen, nämlich großflächige Bodenversiegelung und Funktionstrennungen statt mehr Durchmischung, sollten von der Stadt- und Gemeindeplanung schleunigst entschärft werden. Solange aber jede Gemeinde nach dem Prinzip Beliebigkeit im Rahmen vorhandener Netzwerke Entscheidungen über örtliche Liegenschaftsnutzungen treffen kann, wird sich nicht wirklich etwas ändern. Die Lösung wäre eine zentrale Raumplanungsbehörde auf Bundesebene, wo die Abläufe koordiniert und ausgeglichen werden.