Lange Zeit meines Lebens war ich politisch wenig bis kaum interessiert. Das hat sich geändert und ich achte mittlerweile darauf, ob sich Worte von Politikern mit deren Handlungen decken.
So beobachte ich, dass LR Schwaiger 2019 stolz den Beitritt zum Bodenbündnis verkündet. Dieses Bündnis kämpft gegen den Bodenverbrauch und bekennt sich zur Nutzung bzw. Wiederbelebung leerstehender Gewerbebrachen und -flächen.
LH-Stv. Dr. Schellhorn geht in die Luft, um Fehler in der Raumordnung von oben zu betrachten und landet medienwirksam mit einem Tandemflug. Angesichts der Klimaänderung und der Extremwetterereignisse müsse man Stopp sagen, meint er und betont, dass die Gemeinden und das Land mit der neuen Raumordnung die rechtlichen Grundlagen hätten und man sie nur vollziehen müsse. Weiters würde auch das Argument der Arbeitsplätze nicht mehr gelten.
Soweit zu den "Worten". Nun zu den "Taten".
LR Schwaiger äußert sich in keiner Weise zur geplanten Umwidmung von mindestens sechs Hektar wertvollen Grünlands in Form der Adnetfelder zur Errichtung eines weiteren Werks für den Jalousienhersteller Schlotterer in Adnet. LH-Stv. Dr. Schellhorn erachtet die Adnetfelder, unisono mit seiner grünen Parteikollegin Humer-Vogl, als nicht schützenswert, widerspricht allerdings der Erweiterung des ohnehin bereits versiegelten Europarks.
Wird mit zweierlei Maß gemessen? Oder gibt es - wie kürzlich auf Bundesebene bekannt geworden - auch in unserem Bundesland Sideletters oder Nebenabsprachen, von denen die Öffentlichkeit nichts mitbekommen soll?
Wenn Worte nicht mit Inhalten gefüllt werden, geht die Glaubwürdigkeit verloren. Inwieweit darf sich die Politik hier ernsthaft noch Vertrauen seitens der Bevölkerung erwarten?