Leserbrief

SPÖ in Linz: Klaffende Lücke zwischen Theorie und Praxis

Die SN brachten eine zweiseitige, nicht uninteressante Reportage über den Linzer SPÖ-Bürgermeister Luger ("Die SPÖ ist altvaterisch", SN v. 15.2.). Ich zitiere ihn: "Die Sozialdemokratie muss daher wieder greifbar werden. Eine Möglichkeit ist es, Schutzschild zu sein für die Menschen, die den gesellschaftlichen Schutz auch brauchen."

Könnte es trotzdem sein, dass Luger als Finanzreferent der Stadt Linz vor Kurzem betonte, dass er 305.000 Euro bei den Musikschulen, 360.000 Euro bei der Schließung von Büchereien und Geld beim Bastelmaterial in den Kindertagesstätten eingespart hat. Gleichzeitig sind in der Linzer Aktenaffäre dem Steuerzahler 382.000 Euro durch Schlamperei entgangen! Aber für die Verteidigung des Bürgermeisters und Betroffener wird die Stadt Linz über eine Million an Anwaltskosten ausgeben!
Zitat Luger: "[...] ein großer Teil der Bevölkerung, der heute die Früchte sozialdemokratischer Errungenschaften genießt, braucht eine andere SPÖ." Könnte es trotzdem sein, dass er die Baugenehmigung für den Bau von hunderten Kleinstwohnungen zu astronomischen Preisen zulässt, ohne einen Teil davon kindergerecht bzw. familienfreundlich zu Wohnbauförderungsbedingungen zu verlangen, was z.B. in Wien selbstverständlich ist. Gleichzeitig liegt er mit seinem SPÖ-Vorgänger öffentlich im Clinch, da er gegen den Willen vieler Grünflächen in Bauland umwandeln lässt!
Den überwiegenden Teil seiner Beschlüsse zieht er übrigens mit einer äußerst rechtslastigen FPÖ im Gemeinderat durch!
Theorie und Praxis, Schein und Sein - in Linz in manchen Bereichen eine klaffende Lücke.

Gutmann Günther, 4040 Linz

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