Ca. 30% der Schulanfänger mit Deutsch als Erstsprache haben Probleme mit der Sprache - Tendenz steigend. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Sprache ist die wichtigste menschliche Fähigkeit. Sie ist die Brücke zum Lernen von Lesen, Schreiben und Rechnen. Das persönliche "äußere Auftreten", lebenslange Weiterbildung, sozial-emotionales Verhalten und Chancengleichheit im Privat- und Berufsleben sind von Sprache abhängig.
Deshalb muss das bewährte System des individuellen Sprachheilunterrichts durch speziell ausgebildete Sprachheilpädagogen für unsere Kinder unbedingt erhalten bleiben!
Der Lehrermangel ist keineswegs "vom Himmel gefallen", aber ausgerechnet die schwächsten und jüngsten Schüler und Schülerinnen sollen nun die Auswirkungen ausbaden. Wer bitte soll eine fachkompetente Sprachförderung für unsere Kinder anbieten, wenn die Sprachheillehrer/-innen nun abgezogen werden?
Im außerschulischen Bereich hinkt Österreich ebenfalls stark nach, denn es gibt viel zu wenige Logopäden vor allem auf dem Land. Unglaublich, aber wahr - im Bundesland Salzburg wird nicht einmal die Ausbildung für Logopädie angeboten. Betroffene Familien warten u. U. ein ganzes Jahr auf einen Logopädie-Platz. Manche Eltern können aus anderen Gründen keine Logopädie-Betreuung für ihre Kinder organisieren.
Laut "Talis-Studie" ist Österreich beschämendes "Schlusslicht" im gesamten OECD-Bereich, was die Anzahl des pädagogischen und administrativen Zusatzpersonals an den Schulen im Verhältnis zu den Schülerzahlen betrifft! Während schon jahrelang eine Lehrer-Zweitbesetzung im Schuleingangsbereich notwendig wäre, um die Chancengleichheit aller Kinder zu unterstützen, passiert jetzt genau das Gegenteil.
Diese "Lehrer-Krise" soll Türen öffnen für innovative und positive Veränderungen im Bildungssystem: Einsparungen bei der aufgeblähten Verwaltung (lt. Rechnungshof), dafür mehr Ressourcen für die individuelle Förderung von Kindern.
Wir Eltern fordern die Beibehaltung des qualitativ hochwertigen Sprachheilunterrichts!