Bezugnehmend auf die Pläne der neuen Stadtregierung in Salzburg möchte ich meine Bedenken mitteilen. Laut Regierungsübereinkommen ist eine Messebahn geplant, welche unterirdisch beim Bahnhof in das Lokalbahnsystem eingebunden und rund um den Mirabellplatz an die Oberfläche geführt werden soll.
Als regelmäßige Benutzerin von Lokalbahn und O-Bus bin ich überzeugt, dass eine Weiterführung der Bahn Richtung Süden dringendst nötig ist. Ohne die vorgeschlagene Projektführung bewerten zu wollen, gibt es einige Bedenken gegenüber einer oberirdischen Bahn ab Mirabellplatz, wie: mangelnder Platz, offene Bauweise, zu enge Radien, hohe Kosten, weil alle Einbauten in den Straßen verlegt werden müssen, und vor allem ein neu beim Bund einzureichendes Projekt mit neuen Studien, neuen Bohrungen, neuen Planungen etc. Ein bereits vom Bund genehmigtes und als zweckmäßig befundenes Projekt, wie den S-Link, inklusive Zusagen der Finanzierung durch Bund und Land, zu verwerfen bedeutet einen Stillstand im öffentlichen Verkehr für Salzburg und ist fahrlässig. Ich bin überzeugt, dass eine Anbindung an die Messe nötig ist. Allerdings glaube ich auch, dass es ein Fehler ist, diese Fahrgäste zunächst wieder am Bahnhof "stranden" zu lassen, und genau das passiert, wenn die Bahn nicht weitergeführt wird. Jetzt wieder neu mit Planungen etc. zu beginnen bedingt dies aber. Am Bahnhof mit Bussen Richtung Stadtzentrum zu gelangen ist zurzeit ziemlich unerfreulich. Wartezeiten von 10 bis 20 Minuten sind leider alltäglich. Von den zuständigen Entscheidungsträgern erwarte ich, dass sie sich diese Situation über einen längeren Zeitraum selbst ansehen, um zu erleben, was es bedeutet, regelmäßig im Obus-Stau, falls ein Bus überhaupt kommt, zu stehen oder neben der langen Wartezeit auch noch Anschlüsse zu verpassen, weil die Busse nicht aufeinander warten, oder wie Sardinen in Dosen zusammengepresst zu werden, weil zu wenig Platz in den Bussen zur Verfügung steht. Wer selbst in einem Dienstauto oder mit dem Fahrrad zur Arbeitsstätte gelangen kann, kann sich nicht mehr vorstellen, wie es Menschen geht, die diese Situation täglich miterleben müssen. Bei den zukünftigen Entscheidungen sollte berücksichtigt werden, dass vor allem viele Schüler, alte Menschen, Eltern mit Kleinkindern, beeinträchtigte Personen etc. öffentliche Verkehrsmittel benutzen, sollen diese durch mangelnde Ausbauten wirklich "vergrault" werden und dadurch gezwungen werden, mit Individualfahrzeugen auch die Stadt zu verstopfen? Wer würde davon profitieren? Die Stadtbewohner und Touristen sicher nicht!