Leserbrief

Tägliches Schwitzen in Lokalbahnzügen

Seit knapp 15 Jahren fahre ich nun schon täglich mit der Salzburger Lokalbahn, sowohl im Sommer als auch im Winter, von Oberndorf in die Stadt Salzburg. Im Großen und Ganzen war ich auch immer zufrieden, denn die Züge sind meist pünktlich und auch fast immer sauber. Was mich aber seit jeher wütend macht, sind nicht vorhandene Klimaanlagen und die daraus resultierenden unerträglich hohen Temperaturen um die 33 Grad in den Waggons, und zwar oft von Juni bis Mitte September.

In einem großen öffentlichen Verkehrsunternehmen im Jahr 2021 in Mitteleuropa Züge ohne Klimaanlage anzubieten ist eindeutig Substandard und gleicht einer bewussten Fahrgästevertreibung, vor allem wenn man bedenkt, dass die Fahrgäste für ihr Ticket sehr viel Geld bezahlen.

Eine zusätzliche Kreislaufbelastung stellt seit dem Vorjahr ohnehin die vorgeschriebene FFP2-Maske dar, die vermutlich auch den Sommer über noch verpflichtend zu tragen sein wird. Spätestens mit Einführung der Maskenpflicht hätte die Salzburger Lokalbahn anfangen müssen, sich ernsthaft Gedanken um die Anschaffung von Klimaanlagen in ihren Zügen zu machen, aber der Sommer naht - und nichts dergleichen scheint geschehen zu sein.

Bei diesen Gegebenheiten braucht sich niemand mehr über die endlosen Autokolonnen auf der B156 oder in der Stadt Salzburg zu wundern.

Was ich gern wüsste, ist, ob dieser unhaltbare Zustand weiterbestehen würde, wenn auch die Verantwortlichen der Salzburg AG und des Landes Salzburg täglich mit ihrem öffentlichen Verkehrsmittel zur Arbeit fahren müssten.


Bianca Emminger, 5110 Oberndorf

Aufgerufen am 15.10.2025 um 06:14 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/taegliches-schwitzen-in-lokalbahnzuegen-103657948

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