Leserbrief

Tierleid per Gesetz?


Die Stadt Salzburg erlebt ein trauriges Kapitel im Umgang mit Straßentauben. Täglich sehe ich viele hungernde Tiere, die verzweifelt um jeden Brösel kämpfen. Das im Frühjahr 2025 verschärfte Fütterungsverbot verursacht nicht gesündere Tauben, sondern Tierleid. Viele Tiere verhungern bereits, wie Tierschützer und Lokalaugenscheine belegen. Die Stadt verweigert Tierschutzorganisationen jegliche Hilfe, selbst eine Notfütterung ist tabu. Diese Notlage stimmt mich jeden Tag traurig.

Fragen an Bürgermeister Auinger: Haben Sie Beweise, dass Tauben durch das Fütterungsverbot nicht verhungern? Wenn ja, legen Sie diese offen und zeigen Sie ein Bild von hochwertigem Taubenfutter, das jeder Taube ohne menschliche Hilfe zugänglich sein soll. Wie rechtfertigen Sie die Ablehnung notwendiger Notfütterungen trotz Warnungen von Experten?

Wissenschaftliche Fakten zeigen, dass Stadttauben keine Wildtiere sind, sondern auf menschliche Hilfe angewiesen. Statt hochwertigem Futter finden sie oft nur Brot oder Essensreste, was zu Krankheiten führt. Tierärzte fordern kontrollierte Fütterungen, doch Salzburg setzt auf das Verbot, ohne Versorgung bis zur Errichtung eines Taubenhauses.

Eine artgerechte Fütterung sorgt für festen, ungefährlichen Taubenkot. Das Verbot von Brot und Essensresten ist sinnvoll, aber ein Verbot artgerechten Futters widerspricht wissenschaftlichen Erkenntnissen und fördert unnötiges Tierleid.
Ist es das Bild einer Kulturstadt, hilflose Tiere ihrem Hungertod zu überlassen? Bürger, Tierschützer und Wissenschafter fordern ein Notprogramm, doch die Stadt bleibt untätig. Wie lange noch?


Daniela Wagner, 5020 Salzburg

Aufgerufen am 18.11.2025 um 09:20 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/tierleid-gesetz-187921606

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