Leserbrief

Überforderter Bürgermeister?

Salzburg hat nur deshalb Auinger als Bürgermeister, weil er trotz des schlechtesten SPÖ-Wahlergebnisses halt noch mehr Stimmen hatte, als die ÖVP verloren hat und in der Stichwahl mit Dankl offenbar "Kommunismus" die passende Angstparole für die Bevölkerung war.

Den S-Link so vehement abzulehnen, dass er eindrücklich sogar bereit ist, eine Milliarde Euro zweckgebundenes und zugesagtes Bundesgeld, trotz vorliegender Konzession und damit Baugenehmigung, für die Lokalbahnverlängerung abzulehnen und zum Schaden Salzburgs zurückzugeben, schlägt dem Fass den Boden aus. Es sei der berechtigte Zweifel an den Fähigkeiten dieses Herren erlaubt, der eher zufällig Bürgermeister geworden zu sein scheint. 60.000 tägliche Pendler in die Stadt, die bei einem jahresdurchnittlichen Bruttoeinkommen von ca. 35.000 Euro jährlich vorsichtig geschätzt ca. 63 Millionen Euro Kommunalsteuer in die Stadtkasse spülen und darüber hinaus die Stadt Salzburg aus dem Finanzausgleich für zentralörtliche Aufgaben noch weitere Bundesgelder erhält, nimmt der Herr für seine Fantasien zwar gern und zwar auch dann, wenn er die städtische Bevölkerung weiterhin mit überbordendem und wachsendem Kfz-Verkehr auch auf den städtischen Einfallstraßen und rund um den Kapuzinerberg aus dem Flach- und Tennengau belasten muss, weil ihn eindrücklich gem. SN-Artikel vom 12. Oktober 2024 die Land-Gemeinden und deren Bevölkerung rund um Salzburg nichts angehen und ihm eindrücklich am liebsten wäre, dass die Kommunalsteuer der Pendler auch dann fließt, wenn diese zu Hause blieben. Welch ausgezeichnete Finanzplanung und Budgetierung hatte Bgm. a. D. Preuner an den Tag gelegt, dem genau dieser Betrag über Jahre als Budgetüberschuss blieb, sodass er tatsächlich auch diese große verkehrspolitische Maßnahme im städtischen Anteil aus dem laufenden Budget, also ohne Verschuldung, hätte umsetzen können und das eindrücklich ohne die gewöhnlichen Aufgaben der Stadt zu stören. Wo damit Schulden über Generationen für die Stadt herkommen sollen, die die notwendigen Investitionen in der Stadt unmöglich machen, lässt Auinger offen, vielmehr liegt die Vermutung nahe, dass er mit der Angst der Bevölkerung spielt, um seine Position zum Nachteil der Stadt und ihrer Bevölkerung durchzusetzen.

Endlich setzt nach ca. 25 Jahren ein Salzburger Verkehrslandesrat fort, was seinerzeit Bgm. a. D. Harald Lettner (SPÖ), in der Ära von LH-Stv. a. D. Dr. Arno Gasteiger und später Bgm. a. D. Dr. Josef Dechant mit der Tieferlegung der Lokalbahn auch als Basis zur Verknüpfung mit den regionalen Eisenbahnstrecken der ÖBB auf Grund der TTK-Studie (Regionalstadtbahn Salzburg) aus 1996 im Auftrag der Salzburger Verkehrsverbund GmbH begonnen hat. Aus 30.000 Pendlern sind allerdings mittlerweile 60.000 pro Tag geworden und es ist interessanterweise immer ein SPÖ-Bürgermeister gewesen (ausgenommen Dr. Harald Lettner), der das Projekt im Interesse der Salzburger Bevölkerung verhindert und zu Fall gebracht hat. Fehlinterpretationen des Projekts zu diesem wichtigen Verkehrsprojekt und damit die Verunsicherung der Bevölkerung sollten unterbleiben, weil die zugehörige Wahrheit schon längst bewiesen ist. Bürgermeister Auinger sollte nicht die Lokalbahnverlängerung, sondern vielmehr sich selbst hinterfragen, weil es nach all seinen bemerkbaren Reaktionen und Handlungen den Anschein hat, dass er mit der Rolle des Bürgermeisters einer Landeshauptstadt überfordert ist. Sollte LH-Stv. Schnöll noch ergänzend zum S-Link den Flachgautakt aus dem Jahr 1999 (20 Min. Takt auf allen Linien in die Stadt Salzburg und ohne Umsteigen auch durch die Stadt Salzburg) umsetzen, dann kann er die Fehlleistung in der Verkehrsplanung der SPÖ-Bürgermeisterzeit der letzten 30 Jahren korrigieren und dem seinerzeitigen Verkehrskonzept für den ÖPNV im Zentralraum Salzburg zum Durchbruch verhelfen. Die erforderliche Busspur für die Regionalbusse in der Schwarzstraße, samt der zugehörigen Haltestellenleiste am Busterminal Hauptbahnhof, ist schon seit ca. 25 Jahren ohne deren ursprünglich vorgesehene Nutzung da. Am 10. November 2024 kann die Bevölkerung aus dem Flachgau, Tennengau und der Stadt Salzburg allen destruktiven Kräften für einen bedarfsgerechten ÖPNV die "rote Karte" zeigen, damit LH-Stv. Schnöll nach über 40-jähriger Diskussion über Bahn und Bus endlich die seit Jahrzehnten vorhandene, aber wiederholt abgewürgte Verkehrslösung umsetzen kann.
Mag. Georg Fuchshuber

, 5020 Salzburg

Aufgerufen am 30.09.2025 um 11:34 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/ueberforderter-buergermeister-167446165

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