Leserbrief

Verbot der Erneuerung von Ölheizungen

Mit großem Entsetzen habe ich den Artikel der SN "Das Aus für Ölheizungen" vom 15. Februar 2019 gelesen. In dem Artikel wurde die Öffentlichkeit über das Vorhaben des Herrn LH-Stv. Schellhorn bezüglich Einführung eines Verbots für künftiger Erneuerung bzw. Sanierung bestehender Ölheizungen informiert. Die vier Jahre alten Pläne, welche seinerzeit von Frau Rössler vorgeschlagen wurden, sollen nun also umgesetzt werden. Bekanntlich wurde Frau Rössler ja bei der letzten Landtagswahl abgewählt.
Mit Sicherheit ist ein derartiges Gesetz leichter durchzuführen, als einige Windräder aufzustellen oder den Flug- und Schiffsverkehr effizienter zu gestalten. Eine Durchsetzung des Verbots von Ölheizungserneuerungen bzw. Sanierungen wird zwar Großverdiener wie Herr Schellhorn nicht treffen, aber in den davon betroffenen 45.000 bis 50.000 Haushalten gibt es auch viele Menschen mit kleinem Einkommen bzw. arme Personen wie Alleinerzieher, Pensionisten, Kranke usw. Das Gesetz verursacht nicht nur eine Explosion der Nachfrage und somit der Kosten für eine Erneuerung bestehender Ölheizungen bis Ende 2019, sondern auch eine dramatische Kostensteigerung für Pelletsheizungen (Angebot und Nachfrage). So nebenbei stellt sich auch die Frage, inwieweit der durch Pelletsheizungen verursachte Feinstaub nicht auch gesundheitsschädliche Auswirkungen nach sich zieht. Fraglich ist auch, ob Herr Schellhorn überhaupt eine Ahnung davon hat, welche Kosten ein Umstieg von einer Ölheizung auf Pellets oder Photovoltaik und Wärmepumpe verursacht. Die 2000-Euro-Förderung des Landes ist in Relation zum tatsächlichen Kostenaufwand lächerlich. Und woher sollen die Pellets für die 50.000 "Umstiegsheizungen" eigentlich kommen?
Wäre es nicht menschlicher, weniger diktatorisch, sozialer und somit vielleicht auch "grüner", das geplante Gesetz auf die unzähligen Objekte des Bundes, des Landes sowie auf Neubauten einzuschränken und die bestehenden, privaten Ölheizungen parallel mit dem Verschwinden des Öls auf einer Freiwilligkeitsbasis "aussterben" zu lassen? Im Übrigen stellt sich die Frage, werden Gasheizungen auch verboten? Solche, schwerwiegenden Entscheidungen betreffen viele Menschen und sollten daher nicht nur von Topverdienern mit der Unterstützung von Lobbyisten (?) getroffen werden.

Jan Keller, 5020 Salzburg

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