Bezugnehmend auf den Artikel von Daniele Pabinger vom 8. 10. und auf den Leserbrief von Frau Gasteiner vom 20. 10. möchte auch ich mich zu Wort melden.
Als Enkelin des früheren Eigentümers, Dr. Emmerich Vocelka, hatte ich mit meinen Schwestern das besondere Glück, im Schloss Freisaal aufzuwachsen und hier wunderbare unbeschwerte Kindheits- und Jugendjahre zu verbringen.
Umso mehr schmerzt und schockiert es mich, dem kontinuierlichen Verfall dieses Kleinods zusehen zu müssen. Der völlig verwahrloste Zustand von Schloss, Hof und Garten ist eine Schande und hat mit "märchenhaft" wohl nichts mehr zu tun. In den vergangenen Jahren sah man immer wieder zerbrochene Fensterscheiben, die oft monatelang nicht ausgetauscht wurden, und die Pflanzen im Innenhof wachsen bereits fast bis zum Dach hinauf.
Ich gebe Frau Gasteiner zu hundert Prozent recht, dass der langjährige Leerstand dem Schloss erheblich schadet. Wenn sich Frau Wenzl darauf beruft, das Schloss in Liebe bekommen zu haben, sollte sie dieses einzigartige denkmalgeschützte Bauwerk auch liebevoll nutzen und pflegen. Falls ihr dies nicht möglich ist, wäre es tatsächlich ratsam, sich in Liebe davon zu trennen und das historisch so wertvolle Gebäude mit seinem sehenswerten Freskensaal jemandem zu überlassen, der es sinnvoller zu nutzen weiß und wünschenswerterweise vielleicht sogar gelegentlich für Besucher zugänglich machen könnte.