Der Rückblick auf die Zeit vor 50 Jahren gibt immer wieder interessante Einblicke in die jüngere Vergangenheit. Besonders gelungen war die Auswahl des Beitrages in den SN vom 8. 3. 19: Wie viel anders wurde damals die Errichtung der Tauernautobahn betrachtet. Während heute jedes Großbauwerk mit der Begleitmusik von selbst ernannten Vertretern der Bürgerinteressen und endlosen Einsprüchen, natürlich bis in die obersten Instanzen und entsprechenden Verzögerungen über die Bühne geht, wurde ein entsprechendes Bauwerk damals in erster Linie als Chance gesehen. Das mag zum Teil auch naiv gewesen sein, und so war manche verbessernde Begleitmaßnahme in der Folge notwendig. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die überwiegende Mehrheit der Österreicher sich ein Leben ohne Verkehrsinfrastruktur auch nur vorstellen will.
Es wäre allen zu wünschen, dass jeder, der seine Meinung bei entsprechenden Projekten einbringt, sich die Argumente der Gegenseite zumindest betrachtet und durch den Kopf gehen lässt. Dann wäre bei einer Entscheidung, die nicht den eigenen Wünschen entspricht, die Enttäuschung kleiner.