Leserbrief

Verzerrtes Bild von Privatschulen

Zur Meldung "SPÖ: Kein öffentliches Geld für Privatschule" (SN-Lokalteil vom 7. 3. 2022): Sehr geehrte Frau Abgeordnete zum Salzburger Landtag! Sehr geehrte Frau Mösl! Angesichts der Tatsache, dass Sie selbst eine Privatschule besucht haben (Kolleg der Tourismusschulen Salzburg GmbH), erscheinen Ihre - nennen wir es "klassenkämpferischen" - Aussagen in den SN etwas wunderlich. Bedauerlicherweise dürften Sie von der Privatschule Goldenstein ein seltsam verzerrtes Bild haben (Stichwort "Schloss").

Unsere knapp 300 Schülerinnen und Schüler kommen fast zur Gänze aus - im besten, positiven Sinne des Wortes - einfachen und durchschnittlichen Familien. Der Anteil an "Akademiker-Eltern" liegt unter zehn Prozent, einige wenige Eltern sind selbstständig, die meisten Angestellte, Arbeiterinnen und Arbeiter, Vertragsbedienstete und Beamte.

Die Schulräumlichkeiten und die Ausstattung der Klosterschule sind einfach, schlicht und zweckmäßig. Jedes Kind in unserem Land sollte doch der Politik und der öffentlichen Hand gleich viel wert sein, und wenn Eltern sich dazu entschließen, ihr Kind - aus den verschiedensten Gründen - einer Privatschule mit Öffentlichkeitsrecht anzuvertrauen, dann sollten Politik und öffentliche Hand dies unterstützen und nicht be- und verhindern!

Zwei entscheidende Fragen, die Ihnen und Ihren Kolleginnen und Kollegen nicht erspart werden können, bleiben: Warum wenden sich Eltern und Kinder zunehmend von der Hauptschule/Mittelschule ab?
Warum schicken Eltern ihre Kinder eigentlich in Privatschulen?

Denken Sie bitte darüber nach.

Alfred Pfisterer, Lehrer der PMS Goldenstein

Aufgerufen am 29.09.2023 um 01:28 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/verzerrtes-bild-von-privatschulen-118198795

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