Es ist Samstag, der 13. Jänner, 18.19 Uhr, Bushaltestelle Valkenauerstraße in Aigen. Laut Fahrplan fährt der Bus Linie 7 um 18.23 Uhr. Wenn er pünktlich fährt. Keine wetterbedingten Behinderungen, Verkehr läuft ruhig. Mittlerweile sind wir zu dritt, die hier stehen und warten. 18.25 Uhr, ich werde langsam unruhig. Laut Fahrplan kann ich bequem beim Bahnhof Aigen in die S3 umsteigen, wenn, ja, wenn … 18.27 Uhr, der Bus fährt vor. Der Fahrer lässt sich Zeit mit der Weiterfahrt - er hat alle Zeit der Welt. Ich nicht. Die Bahn fährt nämlich pünktlich um 18.30 Uhr, für den Obus scheint Pünktlichkeit kein Thema zu sein.
Auf die Frage beim Fahrer, ob ihm klar sei, dass der Fahrplan abgestimmt sei und ich so den Anschlusszug nicht erreichen könne, erhalte ich nur, dass das nicht sein Problem sei. Er fertigt mich ab mit: "Musst du halt früheren Bus nehmen!" Bei Intervallen von 20 Minuten!
Diese Geschichte ist beispielhaft. Auch wenn ich an diesem Samstag die S3 im Laufschritt gerade noch erreichen konnte und so mein Termin in Liefering gerettet war, das kann doch nicht ein ernsthaftes Konzept sein, um Menschen für den öffentlichen Verkehr zu gewinnen! Es liegt nicht nur (aber auch) an den viel zu großen Intervallen, es liegt vor allem auch an mangelnder Pünktlichkeit und Verlässlichkeit. Vor allem im Stadtverkehr.
Bedenkt man, welche Rolle dabei die Verstopfung der Stadt durch den Individualverkehr spielt, wird klar: Es braucht ein grundsätzliches Umdenken, ein Bekenntnis zum öffentlichen Verkehr und ein klares umfassendes Konzept.
Und ich werde mich auch weiterhin vorzugsweise auf mein Fahrrad setzen (müssen).