Man liest ja allenthalben, auch in Ihrem geschätzten Blatt, dass man mit Worten vorsichtig umgehen muss, weil sie verletzen, herabwürdigen oder etwas ins Lächerliche ziehen können. Eines dieser (Un-)Wörter, das ich immer öfter in Ihrer Berichterstattung über die Lohnverhandlungen lesen muss, ist "feilschen". Merke: Gewerkschaften verhandeln mit Arbeitgebern über einen gerechten Lohn für geleistete Arbeit! Das Wort "feilschen" weckt Assoziationen an unredliche Geschäfte und wird dem Bemühen der Gewerkschaften um einen gerechten Anteil am Sozialprodukt, das auch dank des Fleißes der Arbeitnehmer üppiger ausgefallen ist, nicht gerecht.