Friedrich Wilhelm Raiffeisen war ein Pionier. Solidarität und Selbsthilfe waren ihm wichtig. Durch die Gründung von Genossenschaften war es möglich, besser zu wirtschaften und einander zu unterstützen, ganz nach dem Motto, dass man gemeinsam mehr erreichen könnte. Zu den Banken hinzu gesellt haben sich im Laufe der Zeit die Lagerhaus-Genossenschaften mit ihrer umfangreichen Produktpalette für Haus und Garten. Alles sollte möglichst regional und gut erreichbar sein. Gelebte Kundennähe und Nahversorgung waren oberste Priorität.
Das war einmal. Jetzt rudert man zurück und schließt im Land Salzburg drei weitere Lagerhäuser. Es wird am Schreibtisch entschieden, über einen Kamm geschert, egal ob Abersee, Taxenbach oder Niedernsill. Die Habgier bzw. die nackten Zahlen entscheiden. Wie das? Die Chefetage spricht von rückläufiger Kundenfrequenz, vermehrten Anforderungen an die Lagerhäuser und auch von zunehmendem Onlinehandel. Ganz anderer Meinung sind wahrscheinlich die Kunden dieser regionalen Häuser und deren Angestellte, die über ausreichend Arbeit berichten könnten. Aber es ist halt so, der Ober sticht den Unter.
Wie dem auch sei. Die Obrigkeit hat entschieden. Fakt ist, dass mit jeder Schließung der Weg zu einem anderen Lagerhaus oder ähnlich sortiertem Geschäft weiter sein und der Individualverkehr dadurch nicht verringert wird. CO₂ lässt grüßen. Auch ist es ein weiterer Schritt zur Aushöhlung der Ortszentren. Bravo! Was würde wohl Friedrich Wilhelm Raiffeisen dazu sagen?