Der politische Stil in Österreich ist unappetitlich geworden. Darüber herrscht weitgehende Einigkeit. Es gibt eine sehr einfache Lösung, um diesen Zustand zu verändern: Jeder Wahlberechtigte erhält in Zukunft zwei Stimmen - eine für und eine gegen eine Partei. Man könnte also wählen und abwählen. Am Ende zählt für jede Partei das Netto-Ergebnis. Extrempositionen rechts und links laufen somit Gefahr, zu sehr zu polarisieren und damit abgewählt zu werden. Schlechter politischer Stil in Worten und Taten (ÖVP-Chats) hätte unmittelbaren und starken Einfluss auf das Wahlergebnis. Diese einfache Wahlrechtsreform würde die Demokratie beleben und deutlich kultivieren. Korruption (ÖVP), Rechtspopulismus (FPÖ), marxistische Positionen (SPÖ), kassandrahafte Besserwisserei (Grüne) und Nato-Säbelgerassel (Neos) könnten vom Wähler nun auch abgestraft werden. Und seien wir ehrlich: Für viele von uns wäre die Abwahlmöglichkeit der deutlich größere Genuss als die Stimme für eine Partei (die Wahlbeteiligung würde sich deutlich erhöhen). Wer sich in Zukunft also stillos und extrem positioniert, muss mit deutlichen Abzügen rechnen. Und weil politische Parteien berechnend sind, könnte man das "Gemurkse und Gefurze" deutlich zurückdrängen und dem guten politischen Stil zu einem Comeback verhelfen. Das wäre genial einfach und einfach genial.