Leserbrief

Wie sind wissenschaftliche Plagiate möglich?

Bei Plagiatsvorwürfen in Bachelor-, Master- oder Diplomarbeiten sowie bei Dissertationen sollten auch drei wesentliche Fragen gestellt werden:

Erstens, wer ist der Auftraggeber für solche oft erst nach vielen Jahren erfolgende Überprüfungen und welche Motive stehen dahinter? Zweitens die Frage nach der Mitwirkung und/oder Mitverantwortung der Betreuungspersonen. Jede wissenschaftliche Prüfungsarbeit wird von einem Betreuer, bei Dissertationen von einem "Doktorvater" begleitet. Drittens ist es absolute Pflicht, dass der/die Prüfungskandidat/-in sich in schon vorhandene Fachliteratur einarbeitet und auf diese auch Bezug nimmt. Werden dann Textteile daraus in der eigenen Arbeit verwendet, so ist das mit einer entsprechenden Fußnote bzw. mit einem Literaturhinweis zu kennzeichnen. Unterbleibt diese Kennzeichnung (Zitierung), dann ist das jedenfalls ein strafrechtlicher Fehler, weil geistiger Diebstahl. Kann das aber die ganze, sich über eine bisweilen sehr lange Zeit erstreckende wissenschaftliche Arbeit dem Grunde nach infrage stellen? Außerdem stellt sich dann logischerweise auch die o. a. Frage 2.


Michael Hladik, 6161 Natters/Innsbruck

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