Schlittern wir in den nächsten Krieg? "Spitäler müssen kriegstauglich gemacht werden", so die Aussage eines deutschen Politikers. Allein die Katastrophe beziehungsweise Schlacht von Stalingrad 1942 scheint vergessen zu sein. Eh klar, es gibt ja auch nur noch einige Zeitzeugen. Etwa eine Million Tote. 226.000 deutsche (und österreichische) Soldaten starben damals, und 91.000 deutsche (und österreichische) Kriegsgefangene waren die Folge. Das Kriegsgeheul macht auch vor der EU nicht halt. Im Gegenteil, dort setzt man noch eins drauf. Es gibt ein 800-Milliarden-Hilfsprogramm, und auch unsere Außenministerin ist nicht kleinlich und hatte beim kürzlichen Antrittsbesuch in Kiew gleich einige Millionen Euro mit im Gepäck. Wer profitiert vom Kriegsgeschrei? Als Erstes wohl die Waffenindustrie mit ihren Lobbyisten. Dem gegenüber stehen die Verlierer: die zivile Infrastruktur, die Forschung, Bildung und die sozialen Systeme. Eines darf man nicht vergessen: Waffen aller Art sind keine Dekorationsmittel. Sie werden erzeugt, um zu zerstören, um zu töten. Nebenbei bemerkt: Was sind das für absurde Spielregeln? Nimmst du die Krim, nehme ich mir Grönland, ganz nach dem Motto "So wie du mir, so ich dir". Nimmst du Taiwan, nehme ich Gaza. Ein absurdes, gefährliches Spiel. Ein schlechter Traum, bitte aufwachen! Fakt ist nach wie vor: Es sind nicht dieselben Personen, die sich an runden, eckigen, großen oder kleinen Tischen, in geschützten und geheizten Räumen, wohlgenährt und gut bezahlt, das ausdenken, wie die, die frierend in den Schützengräben ausharren müssen, die Waffen zu bedienen haben und wo der Tod allgegenwärtig ist. Es wird viel zu oft von Kriegswirtschaft und Wettrüsten gesprochen und viel zu wenig von Diplomatie. Das Wort "Frieden" ist gar nicht mehr im Sprachgebrauch vorhanden, und Vernunft scheint ebenfalls abhandengekommen zu sein. Wir schätzen uns als "so klug" ein und sind doch nicht in der Lage, irgendwelche Konflikte gewaltfrei zu lösen. Das macht stutzig, und man muss sich wirklich fragen: "Haben die Menschen aus der Geschichte nichts, aber auch gar nichts gelernt?"