Leserbrief

WKO predigt Wasser, trinkt selbst Wein

Es war die Wirtschaftskammer und allen voran WKO-Präsident Harald Mahrer, die im Herbst landauf, landab Lohnzurückhaltung forderte, um der heimischen Wirtschaft in schwierigen Zeiten zu helfen. Überraschend schnell - und mit viel Anerkennung für das maßvolle Vorgehen - schlossen die Metaller ihre Verhandlungen mit 1,4 Prozent Lohnzuwachs weit unter der Inflation ab. Jetzt, wenige Wochen später, gönnt sich die WKO ein sattes Gehaltsplus von 4,2 Prozent für ihre Beschäftigten. Und auch die Länderkammern haben die Entschädigungen für Spitzenfunktionäre massiv erhöht.
Es macht fassungslos, wie abgehoben, dreist und ohne Gespür hier agiert wird. In Zeiten, die anderen Bevölkerungsgruppen deutliche finanzielle Einschnitte abverlangen, sollte die WKO nicht nur fordern, sondern selbst mit gutem Beispiel vorangehen. Ansonsten darf man sich nicht wundern, wenn immer mehr Menschen nur auf ihre "wohlerworbenen" Ansprüche pochen, anstatt auf Zusammenhalt und "das große Ganze" zu achten. Und dass Politikverdrossenheit und das Gefühl "Die da oben richten es sich sowieso" zunehmen - und die FPÖ leider immer mehr Zuspruch erhält.

Mag. Herta Liko-Kirchmayr, 5020 Salzburg

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