Offensichtlich hat unsere Bundesregierung keine Impfstrategie für den Fall einer Pandemie, was "eindrucksvoll" von einer überforderten aber über alle Maßen selbstbewussten Sektionschefin des Gesundheitsministeriums gegenüber Armin Wolf bestätigt wurde. Bemerkenswert war auch die Faktenresistenz dieser Spitzenbeamtin.
Für mich erhebt sich die Frage, warum von der Gesundheitsverwaltung für die Covid-19-Impfung eine Impfstrategie erarbeitet und ein Impfplan erstellt werden muss, bis zu dessen Vorliegen Impfstoff zurückgehalten wurde. Die Erarbeitung von Impfstrategie und Impfplan hätte sich die Bundesregierung ersparen können, hätte sie sich darauf besonnen, dass wir in unserem Gesundheitssystem eine flächendeckende medizinische Versorgung der gesamten Bevölkerung durch niedergelassene Hausärzte haben.
Hausärzte haben den unschätzbaren Vorteil ihre Patienten zu kennen, wodurch sie in der Lage wären, gefährdete Patienten, unabhängig von ihrem Alter, vorweg zu impfen. Es würde genügen, allen Hausärzten die Möglichkeit zu geben, die für den jeweiligen Patientenstamm benötigten Impfdosen zur Verfügung zu stellen und es diesen erfahrenen Medizinern zu überlassen die gesamte Bevölkerung innerhalb weniger Wochen zu impfen. Die Belieferung der Hausärzte mit Impfstoff könnte der Arzneimittelhandel, der über eine dazu geeignete Fahrzeugflotte verfügt, übernehmen, da müsste nicht das Bundesheer den Impfstoff ausliefern.
Ich bin davon überzeugt, dass durch unsere Hausärzte Hotspots wie Hintersee, Kuchl oder auch der gesamte Lungau innerhalb weniger Tage durchgeimpft werden könnten. Warum unsere Bundesregierung anstatt diesen einfachen Weg zu beschreiten, Impfstoff horten, Strategien erarbeiten und diese zeitaufwändig erproben muss, ist für mich nicht nachvollziehbar. Mit jedem Tag des Zuwartens wird der Tod vieler Mitbürger billigend in Kauf genommen. Aber dafür wird sich aus unserer überbordenden Gesundheitsverwaltung wohl niemand verantwortlich fühlen oder zur Rechenschaft gezogen werden.