Leserbrief

Wo sind die Zukunfts-Themen?

Zwischen Debatten um Flügelkämpfe und Koalitionsvarianten, Wohnkosten, Ausländerfeindlichkeit und immer noch Corona finden zentrale Zukunftsthemen keinen Platz. Generationen von Koalitionen ließen Lücken entstehen, in die der politische Rand gekonnt hineingrätscht. Für Ausländer-FPÖ und Wohnkosten-KPÖ ist das Weihnachten, Ostern und Geburtstag zusammen. Aber: Haben die Ideen, wie wir morgen Geld verdienen für Wohnen, Essen, die Mechaniker-Stunde und das E-Bike? Das ist heute wichtiger denn je.
Im weiten Feld der Wirtschaftspolitik lahmt die Dynamik. Dabei braucht es Lösungen für Wohn- und Energiekosten, bevor die Debatten darüber wieder alles überdecken. Und als nächstes sofort ein Zukunfts-Themen-Setting von Playern mit Erfahrung und Engagement genau dort. Denn wer in die Problemlösungskompetenz seiner gewählten Vertreter vertraut, läuft nicht in die Arme von Populisten, denen all das fehlt.
Doch stattdessen hoppelt die Mitte Radaumachern vom Rand auf Minenfelder wie der Ausländerfeindlichkeit hinterher und verliert dort Lead, Anstand und Wählerstimmen.
Entweder müssen Parteien mit wirtschaftspolitischen Konzepten sich der Themen annehmen, die die Wähler tatsächlich antreiben, um dann den Fokus wieder auf Zukunftsthemen legen zu können. Oder der Rand muss sich schlaumachen für Zukunftsfragen. Weil schon morgen, egal ob wir links oder rechts ticken und wählen, für uns alle Zukunft ist - und jeden einzelnen Tag danach. Dafür müssen Politik, Wirtschaft und Verwaltung fit sein.

Walter Veit, Präsident Österreichische Hoteliervereinigung ÖHV, 5562 Obertauern

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