Leserbrief

Wohnkonzept mit Verstand

Salzburg gehört ohne Zweifel zu den staulastigsten Städten Österreichs. Auch wenn es aktuell im Trend zu sein scheint, die Autofahrer als die größten Sündenböcke hinzustellen, kann man die Pkw nicht so einfach aus dem Stadtbild verdrängen. Der wachsende Tourismus und das ungenügende Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln tragen dazu bei, dass viele Menschen auf den Individualverkehr angewiesen sind. Nicht alle Destinationen sind zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen.

Umso wichtiger ist die Planung des Wohnraums. Ein konkretes Beispiel: Die General-Keyes-Straße in Salzburg-Liefering ist im Moment so stark belebt wie nie zuvor. Da viele Einwohner keinen eigenen Pkw-Stellplatz haben (ein Garagenplatz müsste relativ teuer dazugemietet werden), gleicht die Straße einem Festivalparkplatz. Die Reaktion im Vorjahr: Es wurde eine Kurzparkzone eingeführt. Die Idee war nicht schlecht, allerdings konnte niemand davon großen Nutzen tragen. Einzig die Bewohner wurden mit dem Kauf eines Parkpickerls zur Kasse gebeten.

Nun kamen die Behörden auf die grandiose Idee, eine viel zu breite Fußgängermarkierung über die gesamte Straße zu ziehen. Das verkleinerte Platzangebot wird in Zukunft zu endlosen Parkplatzsuchen führen.

Meine Bitte an die zuständigen Behörden: Überdenkt das Konzept der General-Keyes-Straße! Es muss eine Lösung mit Verstand für alle geben. Den Bau zusätzlicher, leistbarer (Garagen-)Stellplätze, halte ich nicht für ausgeschlossen.


Johannes Katschthaler, 5020 Salzburg

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