Ja, es ist richtig, dass es immer schwieriger wird, notwendigen Wohnraum zu schaffen. Daher ist jede Anstrengung zu begrüßen, welche zumindest ansatzweise Verbesserung in Aussicht stellt.
Dass nun das neue REK der Landeshauptstadt benützt wird, die Grünlanddeklaration auszuhebeln, kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Schon einmal gab es einen unheiligen Plan, die "Freisaalgründe" zu verbauen. Beherzte Persönlichkeiten wie Herbert Fux und Konditormeister Hörl haben es damals geschafft, zu retten, was zu retten war.
Wenn es nicht diese Zivilcourage gegeben hätte, wäre heute das Schloss Freisaal von Plattenbauten à la DDR umgrenzt. Dass in der Gegenwart nun versucht wird, die sogenannten Ursulinengründe in Aigen aus dem Grünland herauszunehmen, darf nicht hingenommen werden.
Warum?
Die derzeitige landwirtschaftliche Nutzung ist von höchster Bedeutung. Wo gibt es sonst das "Geschenk", bei dem für jede/jeden Einwohner in besagtem Gebiet Himbeeren, Heidelbeeren, Stachelbeeren, Maiskolben und vieles mehr geerntet werden können? Dieser nachhaltige natürliche Wirtschaftskreislauf wird durch die Bienenvölker des naheliegenden Imkers unterstützt. Eine echte "Nahversorgung" durch nachhaltige Versorgung vor der Haustüre dürfte hoffentlich auch den "Lastenfahrradideologen" im Schloss Mirabell nicht egal sein.
Schon Humboldt hat Salzburg nicht nur wegen der denkmalgeschützten Bauten, sondern auch wegen des "Grüngürtels" zu den lebenswertesten Stätten der Welt benannt. Daher darf auch die bestehende Grünlanddeklaration des Weltkulturerbe-Status nicht ausgehöhlt werden.
Folglich ist es dringend notwendig, wenn schon Forcierung der Suche nach Bauland vorrangig ist, mit den Nachbargemeinden der Landeshauptstadt ein Gesamtkonzept auszuarbeiten. Notwendiger Wohnbau darf nicht auf Kosten des Weltkulturerbes gehen, sonder diese Notwendigkeit muss über die Gemeindegrenzen hinweg angegangen werden.
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