Leserbrief

Zum Thema Politiker/-innengehälter

Warum lassen es sich Menschen gefallen, dass sie für ihre wichtige Arbeit schlecht bezahlt und oft geringgeschätzt werden, und dass oft auch noch die Arbeitsbedingungen katastrophal sind? Weil es sich dabei meist um soziale Berufe handelt und Menschen - meist Frauen -, die in diesen Berufen tätig sind, andere Menschen nicht im Stich lassen können, sprich sozial sind.
Wollen wir nicht auch Politiker/-innen, die sozial sind und nicht solche, die den Job nur des Geldes wegen machen? Und wie misst man Leistung in der Politik? An der Anzahl der Arbeitsstunden? An den Ergebnissen? Je nachdem, welchen Maßstab man zugrunde legt, würden die Gehälter sehr unterschiedlich ausfallen. Und ist es nicht auch ein Problem, wenn Politiker/-innen wegen der hohen Gagen die Bodenhaftung verlieren und keine Ahnung mehr von den Problemen der Menschen haben, die sich zum Beispiel das Wohnen nicht mehr leisten können? Ich bin dafür, dass Politiker/-innengehälter nicht über dem Durchschnittseinkommen liegen dürfen, damit es nicht passieren kann, dass ein sozialdemokratischer Bundeskanzler sagt, er könne sich nicht vorstellen, dass es Leute gibt, die weniger als 10.000 Schilling im Monat verdienen, weil er das an einem Abend für Cocktails ausgebe, oder eine Ministerin meint, man könne doch leicht - Wohnen exklusive - mit 100 Euro/Monat das Auslangen finden. Das hat nichts mit Neid zu tun, sondern mit der Frage, welche Politiker/-innen wir wollen. Und seien wir ehrlich: Mit einem Durchschnittseinkommen lässt sich, wenn das Wohnproblem gelöst ist, sehr gut leben.

Mag. Aglavaine Lakner, 5400 Hallein-Rif

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