Mit Interesse und oft ungläubigem Staunen verfolge ich die Leserbriefe zur Impfdiskussion und komme zu folgendem Schluss:
Impfgegner/-innen, auch die sich selbst gern lediglich als Impfskeptiker/-innen bezeichnen, können mit rationalen Argumenten und noch so vielen Studien nicht überzeugt werden. Es ist für sie eine Glaubensfrage, noch dazu von großen Ängsten geprägt.
Vielleicht wäre es hilfreich, eine komplexe Sachlage in einem nachvollziehbaren Vergleich darzustellen: Aus meiner Sicht ist Impfen vergleichbar dem Autofahren mit Sicherheitsgurt. Im Falle eines Unfalls (= Infektion) hat der Gurt schon viele Menschen vor schweren Verletzungen und dem Tod bewahrt (= Wirkung). Und nur ganz selten kann der Gurt zum Risiko werden, etwa bei einem Fahrzeugbrand oder bei einem Sturz in ein tiefes Gewässer (= mögliche Nebenwirkung). Aber kein vernunftbegabter Mensch zweifelt heute noch an der Sinnhaftigkeit der Gurtenpflicht, auch wenn sich einige bei deren Einführung in ihrer persönlichen Freiheit beeinträchtigt sahen.
Manchmal müssen die politisch Verantwortlichen einfach den Mut haben, ihre Bürger/-innen, in diesem Fall vor allem die Kinder vor der Borniertheit einiger Fanatiker zu schützen.