Meine Heldin

Meine Heldin setzte sich für Bildung ein

Symbolbild SN/photo by stefan stefancik on unsplash
Symbolbild

In der Schule der armen Schulschwestern gab es im September 1945 eine staatliche und die wieder eröffnete Privatschule. Frau Dr. Nadine Paunovic (*1908 in Sarajevo bis 1966 zu ihrer Pension), bis 1938 Lehrerin am Gymnasium der Schulschwestern, wurde am 6. 6. 1945 als prov. Leiterin der staatlichen Schule bestellt. Im November 1945 war sie Kandidatin der ÖVP für den Nationalrat und erreichte im Mai 1946 den Umzug in das Schulgebäude des tschechischen Komensky-Verein, damit war das MRG XII, Erlgasse 32-34 geboren. Nach der Instandsetzung des schwer bombenbeschädigten Schulhauses organisierte sie im Feber 1947 mit Hilfe von Lehrer- und Schülerinnen den Umzug der in der Friesgasse nicht benötigten Lehrmittel mit Rodeln. Im Stiegenhaus der Schule befindet sich auch heute noch ein Fresko von Prag. Sie richtete ein Halbinternat und die grösste Bücherlade von Wien ein, weil sie sich im Klaren war, dass die Mittel der Eltern bei weitem nicht ausreichten für den Schulbesuch. In der Schule gab es Französisch (8 Jahre/ Hauptfach) und Russisch, Freifach. Alle ihre Lehrerinnen ließen ihre Beziehungen spielen, um aus den diversen Kulturzentren der Besatzungsmächte Schallplatten, fremdsprachige Bücher zu beschaffen. Es war eine der liberalsten und weltoffenen Schulen Wiens bereits in den 50er Jahren - die Frage nach der Kaderschmiede (Pamela Rendi-Wagner maturierte dort 1988/89 und Sebastian Kurz 2004) stellt sich eigentlich nicht. Aber einer Aktionistin, mit Demonstrationen während der Schulstunden, wie der Schwedin Greta Thunberg hätte sie höchstwahrscheinlich gesagt, lass dich nicht für etwas vereinahmen und wer zahlt, schafft an.

Mag. Christine Ulrich

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