Vermutet wird, dass "Bismarck" - benannt nach dem deutschen Reichskanzler (1815-1898) - Opfer von Wilderern wurde. Mehrere Einwohner der Kleinstadt nahe Cairns äußerten sich tief betrübt. Die Nachbarin Thea Ormonde erinnerte sich im Fernsehen daran, wie sie schon als Kind mit ihrem Vater am Ufer gesessen und das Krokodil beobachtet habe. Meist habe "Bismarck" nur faul in der Sonne gelegen. "Bismarck" war einer von uns. Er war Teil unserer Gemeinde. Das war ein netter Riese, nie aggressiv", sagte Ormonde. "Er war eine Seele, so gut, wie Krokodile eben sein können."
Ein anderer Anrainer, Ryan Moody, stellte Aufnahmen des toten Tiers ins Internet. "Dieses Krokodil war für Menschen nie eine Gefahr", sagte der Fischer. "Er hat einfach nur Schildkröten gemocht." Im Norden Australiens sind Krokodile verbreitet. Immer wieder kommt es auch vor, dass Menschen angegriffen werden. Cardwell liegt unmittelbar an der Küste. Wegen des weltweit größten Korallenriffs Great Barrier Reef kommen dorthin auch viele Touristen.
Die Nachbarn befürchten nun, dass andere, gefährlichere Krokodile "Bismarcks" Revier übernehmen könnten. Die Polizei leitete Ermittlungen ein, von wem und unter welchen Umständen das Tier getötet wurde. Mitte März soll es eine Trauerfeier geben. Allerdings gibt es in Cardwell auch Leute, die nicht glauben, dass "Bismarck" tatsächlich tot ist. Sie hoffen, dass es sich bei dem erschossenen Krokodil um ein anderes Tier handelt.