"Unsere Ergebnisse zeigen die dringende Notwendigkeit, dass die kolumbianischen Behörden kritische Management-Entscheidungen treffen, um das Populationswachstum und die Ausbreitung der Flusspferde zu begrenzen", schreiben die Forscher im Fachblatt "Biological Conservation". Eine Tötung sei vermutlich die einzige Maßnahme, mit der das Problem in den Griff zu kriegen sei. Die Tiere zerstören Felder, bringen das Ökosystem aus dem Gleichgewicht und Anrainer in Gefahr.
Nachdem Escobar 1993 von Sicherheitskräften erschossen worden war, verfiel die Hacienda Napoles. Die Nilpferde zogen in die umliegenden Wälder und pflanzten sich fort. Weil sie bisweilen auch Menschen angreifen, sind die bisher praktizierten Maßnahmen wie Kastration und Sterilisation nicht nur aufwendig und offensichtlich wenig wirksam, sondern auch gefährlich.
"Die Option, sie zu töten, war immer auf dem Tisch", sagte der Biologe David Echeverry von der regionalen Umweltagentur Cornare "CNN". "Allerdings ist es sehr schwierig, sich vorzustellen, dass dies im Moment passieren könnte." Die Bewohner hätten sich an die Nilpferde gewöhnt, diese seien eine Touristenattraktion geworden. In gewisser Weise stehen die sogenannten Kokain-Hippos stellvertretend für das Erbe Escobars, den viele Kolumbianer zwar am liebsten vergessen würden - was allerdings nicht so leicht ist. Auch den Forschern scheint bewusst zu sein, dass ihre Empfehlungen schwer umzusetzen sind: "Weil das Flusspferd eine sehr charismatische Art ist, ist der Ansatz (der Tötung) nicht frei von Kontroverse."