Nach Schätzungen der europäischen Bürgerinitiative Right2Water haben in Europa sechs bis acht Millionen Menschen keinen gesicherten Zugang zu Trinkwasser oder zu geeigneten Sanitäranlagen. Für 20 Millionen Menschen in Europa gebe es Qualitätsprobleme beim Trinkwasser.
Die EU-Kommission hatte daher im vergangenen Jahr Vorschläge für eine Überarbeitung der rund 20 Jahre alten Trinkwasserrichtlinie vorgelegt. Darin ist eine bessere Versorgung auch benachteiligter und armer Menschen wie zum Beispiel Roma vorgesehen. Zudem soll der Zugang zu Leitungswasser verbessert werden. Ziel dabei ist auch, dass weniger Wasser aus Plastikflaschen getrunken wird, um die Müllmassen zu reduzieren.
Zudem soll nicht nur das Produkt Trinkwasser kontrolliert, sondern es sollen Risiken in der gesamten Produktionskette minimiert werden. Neue Bauvorschriften sollen Schadstoffe aus Leitungen zurückdrängen. Die Versorger sollen zudem Informationen zur Wasserqualität an Ort und Stelle leicht zugänglich machen, um das Vertrauen der Bürger zu stärken.
Die EU-Staaten sprachen sich nun dafür aus, den Zugang zu trinkbarem Wasser generell zu verbessern. Zu diesem Zweck könnten die einzelnen Länder etwa mehr öffentliche Trinkbrunnen und Wasserzapfstellen bereitstellen oder die kostenlose Bereitstellung von Wasser in Restaurants und Kantinen fördern. Auch Informationskampagnen über die Qualität des Leitungswassers seien möglich, hieß es.
Das Europaparlament hatte sich im Oktober abgestimmt und unter anderem schärfere Schadstoffgrenzwerte gefordert. Die Verhandlungen zwischen Parlament und Staaten sollen nun voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte stattfinden. Beide Seiten müssten sich einigen, bevor Änderungen in Kraft treten könnten.