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In diesem Winter schon mehr als 120 Kältetote in Ungarn

Im EU-Land Ungarn sind in diesem Winter bereits 122 Menschen erfroren. Die Opfer der Kälte starben mehrheitlich in ihren unbeheizten Wohnungen, teilte das Ungarische Sozialforum (MSZF) am Sonntag auf seiner Webseite mit. Andere erfroren auf der Straße oder starben auf dem Weg ins Krankenhaus. Das Sozialforum ist ein Netzwerk unabhängiger Hilfsorganisationen.

Im Winter 2018/19 waren den Angaben zufolge 179 Menschen Erfrierungen zum Opfer gefallen. Trotz anhaltenden Wirtschaftswachstums in den vergangenen Jahren gehen in Ungarn Armut und Obdachlosigkeit nicht zurück. "Der massenhafte Kältetod ist Folge schuldhafter politischer Versäumnisse", schrieb das Sozialforum in seiner Mitteilung. "Alte, einsame, kranke, hilflose Menschen werden ihrem Schicksal überlassen." Für wirksame Maßnahmen gegen die Obdachlosigkeit und für die Unterstützung hilfsbedürftiger älterer Menschen fehle im nationalkonservativ regierten Ungarn der politische Wille.

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