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Justiz erhebt Anklage nach Waldbränden bei Athen

Fast acht Monate nach schweren Waldbränden bei Athen mit 100 Toten hat die griechische Justiz insgesamt 20 Beschuldigte wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Neben dem mutmaßlichen Brandstifter sind Feuerwehrleute, Polizisten, Bürgermeister und andere Politiker unter den Angeklagten.

100 Menschen starben bei dem Feuer
100 Menschen starben bei dem Feuer

Wie der staatliche Rundfunk (ERT) am Mittwoch weiter berichtete, drohen ihnen bei einer Verurteilung Haftstrafen von bis zu zehn Jahren. Entstanden war das Feuer am 23. Juli 2018. Ein Anrainer hatte auf einem Hügel oberhalb des Katastrophengebietes vertrocknete Zweige angezündet, um sie zu beseitigen, und danach versäumt, die Feuerstelle richtig zu löschen.

Starke Winde fachten das im Unterholz noch brennende Feuer an. Eine Feuerwalze fegte anschließend über das Feriengebiet östlich von Athen. 100 Menschen starben. Viele von ihnen verbrannten bei lebendigem Leib. Mehr als 4.000 Häuser wurden zerstört oder stark beschädigt.

Die Justiz wirft den angeklagten Verantwortlichen vor, versäumt zu haben, rechtzeitig die Evakuierung der betroffenen Regionen anzuordnen. Es habe zudem schwere Koordinationsprobleme der Kräfte gegeben, die für die Löscharbeiten verantwortlich waren.

"Ich vertraue der Justiz. Es war eine Naturkatastrophe, die niemand stoppen konnte", sagte der Bürgermeister der Hafenstadt Rafina, Vangelis Bournous, der unter den Angeklagten ist, im griechischen Rundfunk am Mittwoch.