Im Kampf gegen die verheerenden Brände in und um die Millionenmetropole Los Angeles wird die Feuerwehr seit Freitag von mehr als 900 Strafgefangenen unterstützt. Die Häftlinge haben nach Angaben der kalifornischen Behörden eine mehrtägige Ausbildung durchlaufen und sind freiwillig im Einsatz. Zu ihren Aufgaben gehöre es, Brandschneisen anzulegen und brennbares Material wie umgefallene Bäume zu entfernen.
Für die Arbeit bekommen sie umgerechnet maximal 9,99 Euro am Tag. Für Notfalleinsätze ist eine Zulage von knapp einem Euro pro Stunde vorgesehen. Mit jedem Tag im Einsatz als Rettungskraft verkürzt sich die Gefängnisstrafe um zwei Tage. Als Helfer dürfen nur Häftlinge eingesetzt werden, die eine Gefängnisstrafe von maximal acht Jahren absitzen und nicht wegen Verbrechen wie Vergewaltigung oder Brandstiftung einsitzen.
Die kalifornische Feuerwehr wird derzeit auch von Rettungskräften aus anderen Bundesstaaten und aus den Nachbarländern Kanada und Mexiko unterstützt. Insgesamt sind mehr als 12.000 Rettungskräfte im Einsatz.
Mehr als 12.300 Gebäude sind nach Angaben der Brandschutzbehörde Cal Fire zerstört oder beschädigt. Seit Dienstag gingen demnach fast 163 Quadratkilometer Land in Flammen auf - das ist mehr als anderthalbmal die Fläche der Insel Sylt.
Los Angeles und die Region sind Brände gewohnt, aber in diesem gewaltigen Ausmaß nicht. "Es war wie die Apokalypse", zitierte die "Los Angeles Times" Rob Orlandini, der seinen Baumarkt in den Flammen verlor. Er werde den Laden wieder aufbauen. "Das ist zu 100 Prozent mein Ziel."